"Nichts ist fähiger, den gesunden Menschenverstand mehr aufzuhellen als gerade die Geographie", behauptete vor rund 200 Jahren der Philosoph Immanuel Kant.


Erdkunde ist das Unterrichtsfach, das die Eigenschaften von Orten und Räumen sowie die Verteilung von Menschen, Erscheinungen und Ereignissen auf der Erde zu erklären sucht. Folgende Fragen werden gestellt: Wo ist es? Wie ist es? Warum ist es dort? Wie geschah es? Welchen Einfluss hat es? Wie sollte es zum gegenseitigen Nutzen von Mensch und Natur gestaltet werden? Die Antworten auf diese Fragen beschreiben und erklären die Lage, Situation, Interaktion, räumliche Verteilung und Differenzierung von Erscheinungen auf der Erde. Zentrale Konzepte erdkundlicher Studien sind: Lage und Verbreitung, Ort und Raum, Mensch-Umwelt Beziehungen, räumliche Interaktion, Region.

Das Fach Erdkunde fördert Allgemeinwissen und Persönlichkeitsentwicklung und führt hin zum Verstehen von räumlichen Zusammenhängen in der Welt und zu raumbezogener Handlungskompetenz. Als Zentrierungsfach verbindet es natur- und geowissenschaftliche sowie wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Ansätze, Inhalte und Methoden. Es stellt ein wichtiges Fach der Umwelterziehung dar und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Medienerziehung.

Der Erdkundeunterricht möchte die Schüler/Schülerinnen zu raumbezogener Mündigkeit führen über die inhaltliche, personale/soziale und methodische Kompetenz. Inhaltlich geht es u.a. um räumliche Orientierung: Kenntnis und Verständnis für unterschiedliche Raumwahrnehmung und -bewertung; Erfassen von vielfältigen räumlichen Strukturen, um ein differenziertes Weltbild zu gewinnen, sowie von natürlichen und anthropogen verursachten raumbezogenen Prozessen und deren Einflussfaktoren, um Mitverantwortung für Planungen im Raum zu übernehmen; Erarbeitung der Geoökosysteme der Erde, damit die Schüler/Schülerinnen in Wirkungszusammenhängen denken und umweltbewusst handeln können; Einsicht in das Zusammenwirken von gesellschaftlich/ökonomischen Bedingungen und Wechselwirkungen auf der Erde, um eine sozialverträgliche Mitwirkung an einer nachhaltigen Entwicklung in der "Einen Welt" zu ermöglichen; Kenntnis und Verständnis des Zusammenwirkens von natürlichen und anthropogenen Faktoren und der notwendigen zukunftsfähigen Gestaltung raumbezogener Entwicklungen; Erkennen von globalen, regionalen und lokalen Zusammenhängen, was zu verantwortungsbewusstem Handeln führen kann, und Erfassen der Vielfalt der Lebens- und Wirtschaftsweise von Völkern und Kulturen und der Länder und Regionen, um letztere vergleichen und Ereignisse weltweit in geographische Zusammenhänge einordnen zu können.

Der Einsatz traditioneller und neuer Medien ist Voraussetzung, um den Schülern/Schülerinnen ein realistisches Bild der Erde geben zu können. Computersimulationsprogramme z.B. sind geeignet, die Komplexität von Wirkungsgefügen und die Vielschichtigkeit von Problemen zu verdeutlichen. Das Internet bildet eine wichtige Quelle der Informationsbeschaffung. Für aktives und selbstbestimmtes Lernen eröffnet der Erdkundeunterricht vielfältige Möglichkeiten. Der originalen Begegnung für die Erschließung von Lebenswirklichkeit kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Besichtigung, Erkundung, Unterrichtsgang, Lehrwanderung und Exkursion sind die entsprechenden Formen der methodischen Organisation.

Unterrichtet wird das Fach Erdkunde in den Klassen 5, 7 und 9 jeweils zweistündig pro Woche. Letzterer Jahrgang nimmt jährlich am Wettbewerb "Diercke Wissen" teil. Eine Übersicht über das, was im Unterricht gelernt wird, finden Sie im Stoffverteilungsplan (siehe unten).

In der Oberstufe ist das Fach dem gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenbereich zugeordnet worden und ist von den Schülern/Schülerinnen als Abiturfach sehr gefragt. Es gibt regelmäßig Grund- und Leistungskurse. Themenschwerpunkte sind hier u.a. Globalisierungsprozesse, Probleme der Entwicklungsländer, eine zukunftsfähige Landwirtschaft und Aspekte der Stadtentwicklung sowie der Raumplanung.

Curriculum Sek I (PDF)

Curriculum EF (PDF)

Curriculum Q-Phase (PDF)

  Grundsätze der Leistungsbewertung (PDF)