„Noch 50m und Sie haben Ihr Ziel erreicht!“, so o.ä. lautete die Botschaft des Navis als der Astronomie-Diff-Kurs des 9. Jahrgangs in der Nähe von Melle die Epo-Sternwarte erhoffte. Aber es war nicht die Sternwarte; es waren 3 Bäume mitten im Wald!!!
Macht nichts, das Navi kann ja schließlich nicht alles wissen, also auf zur Suche nach dem richtigen Platz der Sternwarte. Nach einer gefühlten Stunde über Stock, Stein und Brennesseln kam der Kurs am Ort der Begehrlichkeit an: ein 1,2m Spiegelteleskop der Spitzenklasse erhob sich in den nächtlichen Himmel und wies den Weg zu den Sternen. (Nicht weitersagen: Ina fiel zwischendurch im Wald um, ihr Fahrrad ebenso, leider nicht auf der Ina abgewandten Seite. Und weil Ina leicht, das Fahrrad aber schwer und das Gepäck auf dem Rad, Inas Beschwerden nicht linderten, fand sich ein selbstloser Schüler und befreite Ina aus ihrer tödlichen Lage)
Lieber Leser, ja wir haben eine Radtour vom IKG bis nach Melle in den Wald zur Sternwarte unternommen. Lebendig hin und alle lebendig zurück. Wir wollten endlich mal sehen, wovon wir bisher immer nur träumten: Venus, Jupiter, Saturn mit seinen Ringen, Sternenhaufen, … Galaxien.
Okay, Galaxien haben wir nicht gesehen, aber das andere schon!
Herr Schröter, der die Sternwarte betreut, erklärte uns nach unserem Eintreffen die Geschichte und die Besonderheiten des Teleskops anschließend gewährte uns der Himmel mit nur leichten kleinen Wolkenfetzen einen Einblick in das Reich des Universums.
Anfangs, Freitag gegen 12:00 Uhr, wäre die Tour schon fast wegen schlechter Wetteraussichten abgesagt worden. Dann zeigte sich jedoch, dass der Melle'sche Wettergott ein Nachsehen mit dem Diff-Kurs hatte und schenkte ihm eine dreistündige gemütliche Radtour an der Werre entlang, weiter nach Westen bis nach Melle. Angekommen, wurden erst mal die Taschen mit Getränken und kleinen Knabbersachen des hiesigen Supermarktes vollgestopft; später sollte uns der Pizzaservice mit einer dicken und leckeren, frischen und knusprigen, lang herbeigesehnten Pizza erfreuen.
Nach dem Blick auf die Sterne legten sich alle in die zwischendurch aufgebauten Zelte und versuchten ohne Radau die Schäfchen zu zählen – bis auf Niklas, denn der brauchte noch Zeit, seine drei Pizzen im Bauch zu sortieren.
Die Nacht verlief ohne Regenschauer – wäre aber auch nicht schlimm gewesen, denn auch Regen besteht zu einem Drittel aus Sternenstaub. Am frühen Morgen, als der 2km entfernte Bauer seinen Kühen die Milch klaute, tat er dies unter dem Dröhnen von Boxen die bekannte und „lustige“ Volkslieder in den Äther entließen. Wahrscheinlich kommt uns deswegen auch kein Alien besuchen,... abgesehen davon: das erste was die Außerirdischen zu hören bekämen, wären logischerweise die ersten Radiosendungen der Menschen. Und die laden wahrlich auch nicht ein, dem blauen Planeten einen Besuch abzustatten …
Alles in allem: Die Fahrt könnte zu einer „Einrichtung“ werden!