Diese faszinierende Stadt haben wir Abiturienten Anfang des Jahres besucht und dabei näher kennengelernt.
Am 9. Januar 2025 starteten wir um 8:30 Uhr vom IKG und machten uns auf den Weg nach Weimar, begleitet von unserem „Weimar-Trio“: Frau Altenburg, Frau Weßelborg und Herrn Elges. Gegen 13:00 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft, die Jugendherberge „Maxim Gorki“. Nach einer kurzen Besichtigung unserer Zimmer machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Unser erster Programmpunkt war der „Gauplatz“ mit dem „Weimar Atrium“. Dieses Gebäude, das einst als Halle der Volksgemeinschaft von Adolf Hitler in Auftrag gegeben wurde, dient heute als Shopping-Center. Im Anschluss begann unsere Stadtführung, die vom Weimar-Trio gemeinsam geleitet wurde. Während der Führung hatten wir die Möglichkeit, verschiedene historische und kulturelle Orte zu entdecken. Einer dieser Orte war die Herderkirche, ein beeindruckendes Bauwerk, in dem Martin Luther einst predigte und Johann Sebastian Bach musizierte. Auch Johann Gottfried Herder war hier als Prediger tätig, weshalb ihm zu Ehren eine Statue auf dem Herderplatz vor der Kirche errichtet wurde. Ein weiteres Highlight unserer Tour war die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, die im Jahr 1691 gegründet wurde und durch die Vielzahl an wertvollen Büchern und Schriften, die dort aufbewahrt werden, beeindruckte. Das Wetter begleitete uns jedoch während der gesamten Stadttour eher trübe. Der Regen fiel unaufhörlich, was uns den Rundgang zwar etwas erschwerte, aber die Begeisterung für die Stadt nicht dämpfte. Erst gegen Ende der Tour hörte der Regen auf und der Himmel öffnete sich – es begann zu schneien. Der plötzliche Schneefall verlieh der Stadt eine besondere, fast magische Atmosphäre und motivierte einige von uns zu Schneeballschlachten. Anschließend kehrten wir in die Jugendherberge zurück und trafen uns, um die kommenden Tage zu besprechen. Frau Weßelborg gab uns einen spannenden Überblick über die Oper „Hänsel und Gretel“ und deren historische Bedeutung für die Stadt. Den Rest des Abends verbrachten wir in Gruppen. Einige gingen zurück in die Stadt, um den Abend in einem Restaurant ausklingen zu lassen, während andere in der Jugendherberge blieben und den Tag mit Gruppenspielen abschlossen. Alles in allem war es ein gelungener erster Tag. Bereits am nächsten Morgen ging es für uns früh los zum KZ Buchenwald. Zu Beginn sahen wir den Film „Post Weimar“, der uns mit den erschütternden Geschehnissen vertraut machte und uns auf die Besichtigung vorbereiten sollte. Danach gingen wir zum Appellplatz, auf dem frühere Gefangene oft stundenlang stehen mussten. Wir hielten es nur einige Minuten dort aus, da uns wegen des starken Windes schnell kalt wurde. Nach der Besichtigung des Krematoriums machten wir uns auf den Weg zum angrenzenden Museum. Das Museum war sehr informativ und vermittelte uns neue Erkenntnisse über das Geschehen im KZ Buchenwald. Die Atmosphäre war bedrückend und wir waren in tiefes Schweigen gehüllt. Danach gingen wir zum Denkmal Buchenwald, das eindrucksvoll an die Opfer des Konzentrationslagers erinnert. Dort machten wir ein gemeinsames Gruppenfoto, um den Tag festzuhalten. Anschließend fuhren wir in die Stadt, wo uns freie Zeit zur Verfügung stand. Einige von uns gingen in ein Café oder Restaurant, andere besuchten Geschäfte oder setzten ihren Rundgang fort. Im Anschluss besuchten wir entweder das Schiller- oder Goethe-Haus. Im Schillerhaus durften wir mit Federn und Tinte schreiben, was uns einen eindrucksvollen Einblick in die Arbeitsweise des Dichters gab. Nach dem Besuch des Schiller- oder Goethe-Hauses hatten wir die Möglichkeit, den Abend ganz nach unseren Wünschen zu gestalten. Einige von uns nutzten die freie Zeit, um ins Restaurant zu gehen, während andere die Stadt weiter erkundeten oder in einem Café eine Pause machten. Zurück in der Jugendherberge bereiteten wir uns mit großer Vorfreude auf das nächste kulturelle Erlebnis vor: der Besuch der Oper „Hänsel und Gretel“. Das Werk von Engelbert Humperdinck, das in den 1890er Jahren komponiert wurde, basiert auf einer Dichtung seiner Schwester Adelheid. Die Aufführung war ein berauschender Abend, der uns mit seiner magischen Musik und der fesselnden Inszenierung tief in die Märchenwelt entführte. Nach der Oper ließen wir den ereignisreichen Tag entspannt ausklingen. Einige von uns suchten eine Kneipe oder Bar auf, um bei einem Getränk weiter zu plaudern und den Abend in geselliger Runde zu genießen. Andere hingegen zogen es vor, zurück in die Jugendherberge zu gehen, um den Tag in Ruhe zu beenden. Der letzte Tag begann mit dem Aufräumen der Zimmer und den letzten Vorbereitungen für die bevorstehende Abreise. Um 9:30 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Eisenach, der Heimat von Johann Sebastian Bach. Dies war der letzte Programmpunkt unserer historischen Kulturreise. Nach unserer Ankunft in Eisenach nahmen wir an einer musikalischen Darbietung im Bach-Haus teil. Dabei wurden uns Instrumente gezeigt, die denjenigen ähnelten, auf denen Johann Sebastian Bach selbst gespielt hatte. Wir erhielten eine Erklärung zu den verschiedenen historischen Instrumenten und konnten deren Funktionsweise hören und erleben. Im Anschluss hatten wir die Möglichkeit zu einer Besichtigung des Bach-Haus und des angrenzenden Museums. Dort erfuhren wir viel über Bachs Leben und Wirken, während das Museum einen tiefen Einblick in seine Musik und die Bach’sche Zahl „14“ gab, die in seinem Werk eine besondere Rolle spielt. Abschließend hatten wir die Gelegenheit, noch ein wenig durch Eisenach zu schlendern und die Stadt auf eigene Faust zu entdecken, bevor es um 13:30 Uhr wieder zurück zum IKG ging. Nach den ereignisreichen und lehrreichen Tagen waren wir alle froh, als wir gegen 17 Uhr wieder am IKG ankamen.
Lena-Marie Martens, Tara Milivojevic und Pia Carlotta Büsching