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Fünf Stunden dauerte die Uraufführung von Schillers Drama „Wilhelm Tell“ im Jahre 1804. Die Handlung ist komplex, die Figurenvielfalt enorm. Lässt sich ein solches Stück durch eine einzige Person im Rahmen einer Doppelstunde auf die Bühne bringen? Geht nicht? Geht doch! Das bewies der Schauspieler Ekkehart Voigt in der Aula des IKG den achten Klassen am 25.11.2022. Am Tag zuvor zeigte er mit der „Nibelungensage“ für die sechsten Klassen ein weiteres Solo-Theaterstück aus seinem Repertoire. Dabei verstand es Herr Voigt mit vollem Körper- und Stimmeinsatz die komplexen Geschichten altersgerecht und spannend darzubieten, indem er während der Aufführung zwischen den verschiedenen Charakteren und einer Erzählerrolle wechselte. Das Publikum wurde ebenso aktiv mit einbezogen und durfte zum Beispiel Königin Brunhild lautstark in Worms begrüßen. Beeindruckend waren auch die originalgetreuen Requisiten wie zum Beispiel das Schwert vom Drachentöter Siegfried oder die Armbrust von Wilhelm Tell. 

Wichtig war Herrn Voigt auch die Botschaft seiner Stücke: So sah er in der Nibelungensage ein Mittel zur Abschreckung vor Gewalt. Im Wilhelm Tell stecke laut Voigt der Appell zum Frieden und zur individuellen Freiheit. Damit schlug er thematisch eine Brücke in unsere Gegenwart und verband so die große Unterhaltung mit ernsten und zeitlosen Botschaften seiner Stücke. Herr Voigt entließ sein junges Publikum somit nicht nur gut unterhalten, sondern auch nachdenklich.  

Wir freuen uns, dass wir Herrn Voigt an unserer Schule begrüßen durften und die Schülerinnen und Schüler so ein wenig Theaterluft schnuppern konnten. Die Fachschaft Deutsch bedankt sich auch im Namen aller Schülerinnen und Schüler bei Herrn Voigt und außerdem bei der Technik-AG für die tatkräftige Unterstützung. Wir würden uns freuen, Herrn Voigt bald wieder an unserer Schule begrüßen zu dürfen.