Am 17. Mai war es endlich soweit: Der Literaturkurs Theater aus der Q1 durfte sein einstudiertes Schauspiel „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller auf der Bühne der Aula des Schulzentrums präsentieren. Nach mehr als halbjähriger Proben- und Vorbereitungszeit konnte die Schülergruppe zeigen, was sie alles im Unterricht gelernt und in zahlreichen gemeinsamen Proben eingeübt hatte. Es folgten zum Abschluss zwei Aufführungsabende voller anfänglicher Aufregung, viel Spannung und Unterhaltung auf der Bühne und schließlich mit viel Erleichterung und Applaus am Ende.

Im Mittelpunkt der Handlung dieses über 200 Jahre alten Theaterklassikers steht der Konflikt zwischen zwei verwandten britischen Königinnen, die beide den Thron Englands beanspruchen: Die eine, Elisabeth Tudor, verteidigt ihn vor ihrer Rivalin, Maria Stuart, der nach England geflüchteten schottischen Königin. Neben dem Machtanspruch trennt die beiden Frauen auch ihre Nationalität und vor allem ihre Religion: die katholische Maria fühlt sich eher dem französischen Festland verpflichtet, die protestantische Elisabeth verteidigt ihr englische Autonomie. Nach 20-jähriger Gefangenschaft in Form eines Hausarrestes in Schloss Fotheringhay setzt die Handlung des Stücks mit dem anstehende Fällen eines Urteils an: Soll Maria sterben oder freigelassen werden? Elisabeth holt sich dazu Rat bei ihrem Hofstaat ein und lässt sich auf die Bitte Marias ein, ihre Großcousine einmal persönlich zu treffen und zu sprechen. Diese arrangierte Begegnung im Schlosspark soll den Konflikt endlich lösen, so hoffen Elisabeths Berater Graf Leicester und Talbot und auch die Gefangene Maria selbst. Doch anstatt einer Versöhnung zwischen den Rivalinnen eskaliert die Situation und der Streit führt erst recht zur Katastrophe: Die gedemütigte Elisabeth unterschreibt das Urteil und Maria wird hingerichtet. Elisabeth behält zwar den Thron und ihre Macht, doch Maria geht mit Stolz und Würde.

Der 22-köpfige Oberstufenkurs entwickelte nach der von Tamina Kruse vorgestellten Stückauswahl die Idee zu einer eigenen Inszenierung und man wählte eine schülerfreundliche Textausgabe, überlegte sich ein praktikables Bühnenbild und teilte alle anstehenden Aufgaben untereinander auf: Szenen bearbeiten oder neuschreiben, Kostüme und Requisiten besorgen, das Bühnenbild erstellen, Plakat und Flyer gestalten, Eintrittskarten gestalten und verkaufen, Werbung machen und die Presse informieren, Schminken und Frisieren und vieles mehr. Kurz vor den Aufführungen wurde dann am Wochenende vorher von Freitagvormittag bis Sonntagabend gemeinsam intensiv geprobt, damit alle Abläufe für die Auftritte einstudiert werden konnten.

Am Ende mündeten alle diese Mühen in zwei gut zweistündige Aufführungsabende, die über 200 Zuschauende miterlebten und am Ende mit viel Applaus honorierten. Wir bedanken uns bei allen, die zugeschaut haben, ihre Eindrücke durch nette, lobende Worte Ausdruck verliehen und die Arbeit sowohl mental begleitet also auch durch das Zurverfügungstellen von Requisiten unterstützt haben!