Im Rahmen des Sportunterrichts des Kurses „Gymnastik/Tanz/Bewegungskünste" der Q2 begannen wir gegen Anfang November mit einer thematisch neuen Unterrichtseinheit: Der Gymnastik mit dem Band bzw. dem Bändertanz. Obwohl uns allen dieses rhythmische Handgerät völlig fremd war, ließen wir uns bereitwillig darauf ein.

In den Anfängen führte uns Frau Hinrichs langsam aber sicher an die vielfältigen Figuren und Schwünge dieser Form der rhythmischen Sportgymnastik heran. Aufgrund der Tatsache, dass wir zuvor selten oder gar nicht mit elementaren Bandelementen wie Spiralen, Schlangen, Abwürfen und diversen Schwüngen in Kontakt gekommen waren, fiel uns die Feinmotorik anfangs recht schwer.

Vor allem das Gefühl für das differenzierte Schwungverhalten des immerhin 6 m langen Bandes, ebenso wie die variable Körperkoordination, mussten erlernt werden. Dennoch konnten schnell erste Erfolge verbucht werden und mit der Zeit machte es die zunehmende Routine möglich, auch die komplizierteren Figuren mit wachsender Sicherheit und großer Körpereleganz auszuführen.
Um mit den vielfältigen Elementen vertraut zu werden, lernten wir die einzelnen Figuren bzw. Grundformen systematisch nacheinander. Die unzusammenhängenden Einzelelemente bildeten letztendlich die perfekte Grundlage für die anschließende „kreative Arbeitsphase", die Frau Hinrichs nach wenigen Wochen einleitete. Diese besondere Arbeitsphase sah die Aufteilung in drei verschiedene Gruppen von jeweils sechs bis acht Schülerinnen vor. Die Aufgabe bestand darin, eine einfallsreiche und einzigartige Bändertanzchoreografie samt musikalischer Untermalung zu entwickeln. Schon nach wenigen Schulstunden kristallisierten sich deutlich die Varianz und der Facettenreichtum der Gruppenarbeiten heraus. Allein die Auswahl der Musik reichte von moderner Chartmusik, über ruhige Klänge bis hin zu musicalorientierter Gestaltung im Stil von „König der Löwen". Besonders die Eigenschaft des Bändertanzes, auf derart viele Musikgenre übertragbar zu sein und die Choreografien mit schnellen, aber auch leisen Tönen begleiten zu können, weckte unser Interesse und den Spaß an der stetigen Weiterentwicklung.
Die hohe Produktivität in den Gruppen schlug sich nicht nur in der Musikwahl nieder, sondern auch in dem Einbringen der zuvor erlernten Elemente. Nahezu frei von zusätzlicher Hilfe von Frau Hinrichs konzipierten wir eine kreative und abwechslungsreiche Zusammenstellung der Figuren, denn erstaunlicherweise war es uns ohne Probleme möglich, die Elemente harmonisch und in unzählig vielen Raum- und Formvarianten zu kombinieren. Der Spaß an diesem Unterrichtsvorhaben zeigte sich vor allem daran, dass die kreativen Arbeits- und Probezeiten sogar über die regulären Sportstunden ausgeweitet wurden, um das vorhandene Potenzial vollends auszuschöpfen – und die Resultate konnten sich sehen lassen. Nach einigen Wochen und zahlreichen Sportstunden voller Kreativität, Aktivität und Produktivität, waren die Bändertanz-Choreografien schließlich fertiggestellt und bis in das letzte Detail feingeschliffen.
Der Stolz auf unsere Ergebnisse zog unmittelbar den Wunsch nach positiver Resonanz nach sich. Aufgrund dessen stimmten wir dem Vorschlag eines Auftrittes bei dem abendlichen Finale der IKG-Spielerunde zu. Am Abend des Auftrittes war zwar Nervosität vorhanden, aber dennoch auch eine unverkennbare Vorfreude, unsere Arbeit nun endlich präsentieren zu dürfen. Nachdem die Gruppen nacheinander ihre Performances vor dem Publikum absolviert hatten, zeugte der Applaus schließlich von dem gewünschten positiven Feedback.
Fest steht allemal, dass wir diese Sporteinheit wirklich noch lange in guter Erinnerung behalten werden!

Nina Wellmann, Q2